Für die stark nachgefragte Tagung am Sigmund-Freud-Institut ist nur noch Onlineteilnahme möglich
FRANKFURT. Der Überfall der Terror-Organisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf
Israel und seine Folgen, Krieg und Krisen in Zusammenhang mit dem
Israel-Palästina-Konflikt, der neu aufflammende und zugleich alte
Antisemitismus weltweit: Sie stehen im Mittelpunkt einer Tagung, zu der das
Sigmund-Freud-Institut, das Frankfurter Psychoanalytisches Institut und die
Forschungsinitiative ConTrust gemeinsam einladen. Die Tagung „Zu den Krisen in
Israel, zum Israel-Palästina-Konflikt und zeitgenössischen Formen des
Antisemitismus“ findet statt am
sowie
online auf der Plattform Zoom
Die Vortragenden werden die
konfliktreiche Thematik aus sozialpsychologisch-psychoanalytischer Perspektive
betrachten und analysieren. Aufgrund der starken Nachfrage ist die Teilnahme
bei Neuanmeldung nur noch online möglich.
Zum Programm: Der Psychiater Dr.
Eran Rolnik von der Universität Tel Aviv wird „Zeitgemäßes über
Demokratie, politische Zäsur und Antisemitismus“ vortragen. Während
Gerechtigkeit, Freiheit, Menschenwürde, Gewaltenteilung und Minderheitenrechte
grundlegende Werte jeder Demokratie seien, könne man die psychischen und
psychosozialen Voraussetzungen dafür keineswegs als selbstverständlich gegeben
erachten. Die niedergelassene Psychologin und Psychoanalytikerin Shirin
Atili aus Esslingen spricht zum Thema „Die fehlende Freiheit für die
Palästinenser:innen und ihre Folgen“ und schildert die Situation der
Palästinenserinnen und Palästinenser in Deutschland und Israel.
Über „Sackgassen des Absoluten
oder warum der Israel-Palästina-Konflikt so grausam ist“ spricht der
Wissenschaftshistoriker Prof. José Brunner, ebenfalls Universität
Tel Aviv. Sein Beitrag erklärt die seit Jahrzehnten eskalierende Gewalt durch
anhaltende narzisstische Verstrickungen, die zum beiderseitigen Verharren in
absoluten Anspruchshaltungen führen. Zur wachsenden Grausamkeit und
Unlösbarkeit des Konflikts habe die Vermischung mit religiösen und fundamentalistischen
Positionen beigetragen. Dr. Kurt Grünberg, Psychoanalytiker und
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sigmund-Freud-Institut, behandelt das Thema
„Leidenschaft und Leiden. Zum Antisemitismus vor und nach dem 7. Oktober 2023“.
Ihm geht es dabei im Besonderen um das Versagen jener wissenschaftlichen, auch
feministischen oder psychoanalytischen Kontexte, die aus seiner Sicht den
Zivilisationsbruch verleugneten und sich vom Antisemitismus anstecken ließen.
Es begrüßen und moderieren
Prof. Vera King (Goethe-Universität und Geschäftsführende Direktorin des
Sigmund-Freud-Instituts), Željko Čunovic (Frankfurter
Psychoanalytisches Institut FPI), Prof. Rainer Forst (Goethe-Universität,
Forschungsinitiative ConTrust), Prof. Patrick Meurs (Sigmund-Freud-Institut und
Universität Kassel), die Psychoanalytikerin Christiane Schrader (FPI) sowie
Prof. Heinz Weiß (Leiter des medizinischen Bereichs am Sigmund-Freud-Institut).
Anmeldung bitte über diesen
Link.
Der Zoom-Link zur Tagung wird dann in der Bestätigungsmail
mitgeteilt.
Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/149297191
Information:
Prof. Dr. Vera King
Professur für Soziologie und Psychoanalytische Sozialpsychologie
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail king@soz.uni-frankfurt.de
https://www.fb03.uni-frankfurt.de/148588723.pdf
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de