„Forschung Frankfurt“ zum Thema Klimawandel zeigt die Bandbreite der in der Wissenschaft diskutierten pädagogischen Konzepte
Welche Rolle sollen Erziehung und Bildung bei der Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft spielen? Sollen Kinder und Jugendliche quasi subkutan zum klimafreundlichen Handeln erzogen werden? Damit befasst sich der Beitrag des Erziehungswissenschaftlers Helge Kminek in der jüngsten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Menschen
engagieren sich deutlich weniger für die Umwelt, wenn sie sich den Klimawandel
und dessen Folgen nicht vorstellen können. Das haben Wissenschaftler aus
Australien und Neuseeland herausgefunden. Folgerichtig fordern sie,
Schülerinnen und Schüler über deren Gefühle für das Thema Klimawandel zu
gewinnen. Zum Beispiel könnte das Betrachten von Filmaufnahmen des brennenden Regenwaldes
sie dafür sensibilisieren, welche Folgen der Konsum von Fertigprodukten mit
Palmöl für die Umwelt hat – nämlich die Rodung von Regenwald zugunsten von
Monokulturen –, und sie würden ihr Verhalten ändern.
Darf man junge Menschen auf diese Weise jedoch manipulieren, nur
weil es zum Besten der Menschheit wäre? Der Philosoph Julian Nida-Rümelin sagt
ganz klar: Nein. Die Vorstellung von Mündigkeit sei für unsere politische
Ordnung grundlegend.
Pädagogische Konzepte, die beispielsweise die Gefühle von Schülern
subtil ansteuern und zu verändern versuchen, stellten das Konzept von
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit infrage – und damit die Basis unseres
gesellschaftlichen Zusammenlebens. Nida-Rümelin plädiert für eine „Bildung zur
Autorschaft“.
Der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Dr. Helge Kminek geht in
seinem Beitrag in „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der
Goethe-Universität, der Frage nach, wie Umweltbildung vor dem Hintergrund der
akuten Bedrohung unseres Planeten aussehen könnte, und skizziert die
unterschiedlichen Ansätze aus der Forschung. Mehr darüber lesen Sie in der vor
kurzem erschienenen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2020), die sich dem
Thema Klimakrise aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven widmet.
Die Ausgabe kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Im Web: www.forschung-frankfurt.de.
unter www.aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung-frankfurt-englisch
finden Sie ausgewählte Beiträge in englischer Übersetzung.
Weitere
Informationen
Dr. Helge
Kminek
Institut für Pädagogik der Sekundarstufe (WE III)
Goethe-Universität
Telefon 069 798-36440
E-Mail kminek@em.uni-frankfurt.de