Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales wird künftig von deutsch-französischer Doppelspitze geleitet
Das Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales (Deutsch-französisches Institut für Geschichts- und Sozialwissenschaften) hat eine neue Leitung: Nach elf Jahren hat Prof. Pierre Monnet den Stab in die Hände der Historikerin Prof. Xenia von Tippelskirch und des Historikers Dr. habil. Falk Bretschneider übergeben.
FRANKFURT.
„Frankreich ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet“: Um das zu sagen, war der
französische Botschafter S.E. François Delattre eigens aus Berlin angereist.
Seine Worte galten Prof. Pierre Monnet, dem scheidenden Leiter des Institut
franco-allemand de sciences historiques et sociales (IFRA-SHS / Institut
français Frankfurt). Bei einer Feier im Trude Simonsohn und Irmgard
Heydorn-Saal auf dem Campus Westend wurde Monnet verabschiedet, die neue
Doppelspitze vorgestellt. Künftig werden Prof. Xenia von Tippelskirch und Dr.
habil Falk Bretschneider, beide Geschichtswissenschaftler, die Geschicke des
Instituts lenken.
Der Mittelalter-Historiker Pierre Monnet war von 2011 bis
2022 Direktor des Instituts, das zunächst Institut français d'histoire en
Allemagne hieß, 2015 dann zum Institut franco-allemand de science historiques
et sociales wurde. 2013 erhielt Monnet eine Kooperationsprofessur an der
Goethe-Universität. Seit 2005 bereits hatte er eine Professur an der École des
hautes études en sciences sociales (EHESS) inne. Unter Monnets Leitung wurden
sowohl die wissenschaftlichen Projekte und Netzwerke des Instituts
weiterentwickelt als auch die Wirkung in die Frankfurter Stadtgesellschaft
verstärkt mit Formaten wie dem „Café Europa“ in der Romanfabrik und den
EuropaDialogen im Rahmen des Forschungskollegs Humanwissenschaften. Die
Vertiefung und Verdichtung der deutsch-französischen Zusammenarbeit habe sich
wie ein roter Faden durch Monnets Amtszeit gezogen, fasste Prof. Christophe
Duhamelle, Direktor des Centre interdisciplinaire d'études et de recherches sur
l'Allemagne Paris, das Wirken Monnets in seiner Laudatio zusammen.
„Die Goethe-Universität dankt Herrn Monnet für sein langjähriges
Engagement beim Aufbau des IFRA und wünscht der neuen deutsch-französischen
Doppelspitze, die das Institut in die Zukunft führen wird, viel Ehrgeiz,
Energie und Erfolg bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. Das IFRA ist unser klares
Bekenntnis zur deutsch-französischen Wissenschaftskooperation und zur
strategischen Partnerschaft mit der EHESS. Durch die Forschungsschwerpunkte des
IFRA ergeben sich Synergien mit universitätsweit verfolgten Themen der
Goethe-Universität und im Rahmen der Rhein-Main-Universitätsallianz und in
Frankreich“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff und
ergänzte: „Unser Tun hat starke Signalwirkung und wird positive Entwicklungen
im Europäischen Forschungsraum fördern.“
Das IFRA-SHS / Institut français Frankfurt ist eine
deutsch-französische Einrichtung, die vom französischen Außen- und
Europaministerium (MEAE), der Goethe-Universität und der École des hautes
études en sciences sociales (EHESS) Paris getragen wird. Es erfüllt einerseits
Forschungsaufgaben und fördert den wissenschaftlichen Austausch zwischen
Deutschland und Frankreich im Bereich der Geistes-und Sozialwissenschaften, ist
andererseits aber auch als Institut français Frankfurt ein französisches
Kulturinstitut, das sich mit einem reichhaltigen Kulturprogramm ganzjährig an
ein breites Publikum wendet. Mit seiner deutsch-französischen Direktion, seinem
internationalen Team und seinem dichten Netz an Kooperationspartnern ist es ein
wichtiger Bestandteil des deutsch-französischen sowie europäischen Wissenschaftsaustauschs
und der interkulturellen Zusammenarbeit.
Nachdem der bisherige Direktor Pierre Monnet von der französischen
EHESS aus abgeordnet worden war, teilen sich künftig Falk Bretschneider von der
EHESS und Xenia von Tippelskirch von der Goethe-Universität die Verantwortung
für das Institut.
Xenia von Tippelskirch, Jahrgang 1971, arbeitet seit
Ende 2022 als Professorin für Geschichtswissenschaften an der
Goethe-Universität. Ihr Schwerpunkt ist die Kultur- und Religionsgeschichte der
Frühen Neuzeit, insbesondere hat sie zu Frömmigkeitspraktiken und
Wissenstransfer zwischen Frankreich und dem Alten Reich gearbeitet. Falk
Bretschneider, Jahrgang 1974, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in
Frankreich und befasst sich in seiner Forschung vor allem mit der Geschichte
des Alten Reichs sowie mit der Geschichte der frühneuzeitlichen Strafjustiz.
Sowohl Tippelskirch als auch Bretschneider sind seit langem in der
deutsch-französischen Wissenschaftskooperation engagiert, u.a. bei der Leitung
des Deutsch-Französischen Doktorandenkollegs „Unterschiede denken“, dessen
Partner zukünftig auch die Goethe-Universität werden soll. Unter ihrer Leitung
werden zwei zentrale Forschungsachsen die Arbeit des IFRA-SHS in den kommenden
Jahren bestimmen: Das Verbundprojekt „Dynamiken des Religiösen“ und das Projekt
„Imperiale Räume“. Daneben gibt es zahlreiche weitere Projekte am Institut,
viele davon werden mit Partnereinrichtungen in Deutschland oder Frankreich
durchgeführt.
Bei der Feier im Casinogebäude waren rund 90 Gäste anwesend,
darunter zahlreiche Forscherinnen und Forscher aus der Universität, aber auch
etliche Frankfurter Kulturschaffende.
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/131906314
Bildtexte:
Bild 1: Matthieu Osmont, Direktor des Institut français Bonn und Attaché
der frz. Botschaft, Dr. Leopoldo Iribarren. Vizepräsident Internationales der
École des hauts études en sciences sociales Paris, S.E. François Delattre,
französischer Botschafter in Deutschland, Prof. Xenia von Tippelskirch, Prof.
Pierre Monnet, Unipräsident Prof. Enrico Schleiff, Ilde Gorguet, frz.
Generalkonsulin Frankfurt, Dr. habil. Falk Bretschneider, Prof. Rainer Maria
Kiesow, Vizepräsident Forschung der École des hautes études en sciences
sociales. (Foto: Jürgen Lecher)
Bild
2: Die neue Doppelspitze des Institut franco-allemand: Falk Bretschneider und
Xenia von Tippelskirch. (Foto: Jürgen Lecher)
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3: Die neue Doppelspitze mit ihrem Amtsvorgänger: Falk Bretschneider und Xenia
von Tippelskirch mit Pierre Monnet (Mitte). (Foto: Jürgen Lecher)
Weitere Informationen
Dominique
Petre
Kulturbeauftragte
IFRA-SHS / Institut français Frankfurt
dominique.petre@institutfrancais.de
Telefon
+49 69 798-31900
https://ifra-francfort.fr/de/forschung-1
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de