Literaturwissenschaftler David Der-wei Wang (Harvard University) eröffnet die Vortragsreihe „Sinophone Classicism. Chinese Cultural Memories in a Global Space“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften
FRANKFURT/BAD HOMBURG. In der chinesischsprachigen Welt haben in der jüngsten Zeit künstlerische Positionen an Popularität gewonnen, die klassische chinesische Traditionen aufgreifen. Diesen vielschichtigen und transkulturellen Ausdrucksformen in der Literatur, der Kunst, im Film und in der Jugendkultur widmet das Forschungskolleg Humanwissenschaften die Vortragsreihe „Sinophone Classicism. Chinese Cultural Memories in a Global Space“.
Zur Eröffnung der Reihe mit dem Vortrag des
Literaturwissenschaftlers
David Der-wei Wang
„A Story of the Red Bean: On Classicist Poetics and
Modern Crisis“
am
Donnerstag, 28. Oktober 2021, 16:00 Uhr
Zoom
Meeting
lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften der
Goethe-Universität sehr herzlich ein.
David der-Wei Wang ist Professor für chinesische Literatur und
vergleichende Literaturwissenschaft an der Harvard University. Er ist außerdem
Direktor des CCK Foundation Inter-University Center for Sinological Studies und
Mitglied der taiwanesischen Akademie der Wissenschaften Academia Sinica.
In seinem Vortrag untersucht Wang den Nachklang der klassischen
Dichtung in den Werken chinesischer Intellektueller der Moderne, insbesondere
in Momenten nationalen Umbruchs. Im Zentrum steht der „talentierteste
Historiker des modernen China“ Chen Yinque (1890‒1969) und dessen legendärer Erwerb einer roten Bohne während des
zweiten chinesisch-japanischen Krieges ‒ ein Ereignis, das angeblich die poetische Wende in Chens Schaffen
auslöste. Der Blick auf Chens Werk und seine Auseinandersetzung mit der
klassischen Dichtung in der sozialistischen Ära wirft Fragen zur Dialektik von
Moderne und Monstrosität und dem Spielraum kreativer Freiheit in der Dichtung
auf.
Das Konzept der Vortragsreihe hat Zhiyi Yang, Professorin für
Sinologie an der Goethe-Universität und derzeit Goethe-Fellow am
Forschungskolleg Humanwissenschaften, entwickelt. Sie möchte Wissenschaftler,
Schriftsteller und Künstler dazu einladen, anhand von Fallbeispielen aus ihrer
Forschung oder der Darstellung ihrer eigenen ästhetischen Praxis die Bedeutung
chinesischer Traditionen für das moderne China und die chinesischen communities
außerhalb
Chinas herauszuarbeiten.
Der Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, Professor
Matthias Lutz-Bachmann, freut sich sehr, „dass das hochaktuelle, spannende und
international ausgerichtete Projekt von Professor Zhiyi Yang im Rahmen des
Goethe-Fellow-Programms von Kolleg und Universität unterstützt werden kann.“
Die Vortragsreihe ist auf mehrere Jahre angelegt. Sie wird im
YouTube-Kanal des Forschungskollegs archiviert und dort der Öffentlichkeit und
interessierten Studierenden auch im Nachhinein zugänglich gemacht. Weitere Referenten
im Wintersemester sind der Dichter im Exil YANG Lian (26.11.2021), der
Soziologe Marius Meinhof (17.12.2021), der Kulturwissenschaftler Jeroen de
Kloet (21.1.2022) und der Filmwissenschaftler Markus Nornes (10.2.2022). Diese
Vorträge sind im „hybriden Format“ als Präsenzveranstaltung im Kolleg in Bad
Homburg und Zoom meeting geplant.
Teilnahme und Anmeldung zum Vortrag von David Der-wei Wang
Direkte Einwahl in das Zoom meeting mit dem Registrierungslink:
https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMvcemgqD4pHtwbv3Xm1wsOHWP42K7I_RkN
oder
Anmeldung per mail anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Der
Zugangslink wird Ihnen zugeschickt.
Weitere
Informationen: Prof.
Dr. Zhiyi Yang, Sinologie, Goethe-Universität (Email: z.yang@em.uni-frankfurt.de); Beate Sutterlüty,
Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften (Tel.:
06172-13977-15; Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de); www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de